Um die Jahrhundertwende wurden die katholischen Standesvereine und Bünde ins Leben gerufen. Diese Einrichtungen entwickelten sich sehr schnell zu Trägern von Bildung, Unterhaltung und Sport im außerkirchlichen Bereich. Um geregelten Sportbetrieb zu ermöglichen wurde im Jahre 1920 der Verband für „Leibesübungen in katholischen Vereinen“ gegründet. Er gab sich den Namen „Deutsche Jugendkraft“. Der Sportbetrieb wurde damals nur innerhalb des eigenen Verbandes ausgeübt, im Gegensatz dazu gehört die DJK heute dem „Deutschen Sportbund“ an. Im Frühjahr 1935 wurde die DJK durch die NS-Behörden verboten und die Vereine aufgelöst. Eine blühende Gemeinschaft wurde zerschlagen und ihres Eigentums beraubt.
Die Wiedergründung der DJK nach dem 2.Weltkrieg brachte den Neubeginn. Die Entwicklung der Vereine, am Anfang gebremst durch die Alliieren, nahm ihren Lauf. So gründete sich 1948 auch die DJK-Mannheim aufs Neue. Im weiteren Verlauf werden auszugsweise wesentliche Daten und Ereignisse dargestellt, die für die Entwicklung der DJK in Mannheim von Bedeutung sind.
Entwicklung der DJK in Mannheim von 1945 bis 2007
Ab 1945 bemühen sich DJK’ler aus den im Jahre 1935 verbotenen Vereinen um eine Neubelebung des Sports in den katholischen Pfarreien des Stadtdekanats Mannheim. Ein Abkommen zwischen dem Badischen Sportbund und dem Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg vom Juli 1946 bietet eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der DJK.
1948 Am 16. Januar 1948 wird der Sportbund „DJK Rhein-Neckar Mannheim e.V.“ neu gegründet.
Zum 1.Vorsitzenden wird Paul Müller gewählt. Die Genehmigung des Vereins und die Eintragung in das Vereinsregister ziehen sich bis Mai 1948 hin. Erst dann kann der Verein seine Tätigkeit offiziell aufnehmen. Der Verein wird als Zusammenschluss der 1935 aufgelösten DJK-Vereine und der sporttreibenden katholischen Jugendgruppen in allen Stadtteilen gegründet. Dadurch sollen die vorhandenen Führungskräfte optimal eingesetzt und die Kosten für Verwaltung, Hallen- und Sportplatzmieten minimiert werden. Außerdem ist so die Förderung der einzelnen Sportarten besser gewährleistet. Im Juni 1948 zählt der Verein bereits 520 Mitglieder, die in 5 Turnhallen und auf mehreren Notsportplätzen regelmäßig Sport treiben. Im Bericht des 1. Vorsitzenden Paul Müller über das Sportjahr 1948 heißt es: „Die praktische Tätigkeit begann mit einem Lehrgang von Dr.Wildt, den dieser in der dritten Märzwoche abhielt. Zwei Nachmittage dienten der Pflege des Fuß- und Handballspiels, an drei Abenden wurde allgemeine Körperschulung durchgeführt, drei Vorträge vermittelten die ethischen Grundlagen“. Ab April wird eine Fußballrunde mit 7 Mannschaften durchgeführt, und zwar: DJK Rot-Weiß, DJK Gartenstadt, DJK Erlenhof, DJK Grün-Weiß, DJK Käfertal sowie die beiden 1947 gegründeten hessischen DJK-Vereine DJK Lampertheim und DJK Fürth i.O. Acht Tage nach der Währungsreform wird das erste Dekanatssportfest abgehalten. An den Einzelwettkämpfen nehmen 249 Schüler, 157 Jugendliche und 112 Senioren teil. In den Mannschaftswettbewerben werden 8 Schüler-, 12 Jugend- und 15 Seniorenstaffeln gezählt. Ab Herbst 1948 läuft eine Tischtennisrunde, an der sich 14 Mannschaften beteiligten. In sechs Turnhallen werden regelmäßig Übungsstunden in Körperschulung und Geräteturnen durchgeführt. Bunte Abende mit Tanz überbrücken die sportarme Zeit im Winterhalbjahr.
1949 Nach den Richtlinien, des am 3.August 1947 wieder gegründeten Hauptverbandes “Deutsche Jugendkraft“ in Düsseldorf, wird von der DJK Mannheim von Anfang an die Aufnahme in den Badischen Sportbund angestrebt. Im Oktober 1949 erfolgt hierzu die amtliche Bestätigung. Seit dieser Zeit kann der Verein am Verbandssport in allen Sportarten teilhaben. 1950 Gründung der DJK Frauensportgruppe. Einweihung des Sportplatzes beim Sportbund Rhein-Neckar Mannheim. In monatelanger Arbeit haben Vorstand, Mitglieder und Freunde der Abteilung Rot-Weiß auf dem Gelände an der Sellweide, das von der Stadt Mannheim zur Verfügung gestellt wurde, ein Spielfeld errichtet. Die Platzweihe nahm Pater Frowein vor.
1951 Der Sportbund „Rhein-Neckar Mannheim“ ändert seinen Namen. Gemäß seiner alten Tradition nimmt der Sportverein nun den Namen „DJK - Deutsche Jugendkraft Sportverband Mannheim e.V.“ an (im Weiteren nur DJK Mannheim e.V.).
1952 Auflösung der DJK-Erlenhof
1953 Die DJK Mannheim e.V. hat ein neues Vereinsbanner. Dieses wird an Christi- Himmelfahrt, in der Pfarrkirche St. Laurentius in Käfertal, geweiht. Über 200 DJK’ler nehmen am Festzug zur Kirche und am Festakt mit Schauturnen am Nachmittag teil.
1954 Der Höhepunkt des Sportjahres 1954 bildet das Diözesansportfest der Diözesanverbände Freiburg und Speyer am 26. und 27.Juni in Mannheim. 2000 Sportler aus 86 badischen und pfälzischen Gemeinden nehmen aktiv daran teil. DJK-Feudenheim wird selbständiger Verein. Als DJK-Feudenheim e.V. können sie jetzt an den Verbandsspielen des Badischen Fußballverbandes teilnehmen (1. Vorsitzender wird Hermann Sander).
1955-64 Die folgenden Jahre gehören dem inneren Aufbau und der Festigung der DJK-Vereine in Mannheim. Von den Sportlern wird die gesamte Palette des Sportangebots im Deutschen Sportbund, im Badischen Sportbund, im Sportkreis Mannheim, im DJK Bundesverband, im DJK Diözesanverband Freiburg und im Dekanat Mannheim genutzt.
1956 Gründung der DJK Schönau.
1958 Gründung der DJK Blau-Weiß. 10-jähriges Jubiläum der Wiedergründung des DJK Mannheim e.V. Die Jubiläumsveranstaltung findet im Kaisergarten statt.
1960 Gründung der DJK Schwarz-Weiß.
1961 Am 14.Mai begeht die DJK Käfertal ihr 40-jähriges Jubiläum. Ein Festbankett, ein feierlicher Gottesdienst und eine Sportwoche geben den passenden Rahmen.
1964 Die DJK Mannheim trauert um ihren Ehrenvorsitzenden. Paul Müller - vor und nach dem Krieg Motor der DJK Mannheim - stirbt am 20.September 1964 im Alter von 53 Jahren.
1965 In Sandhofen findet der 10. Diözesanverbandstag unter der Regie von Jean Eberhardt statt.
1967 Das neue Gemeinde- und DJK Sportzentrum Waldhof-Ost „Max Schwall-Halle“ wird eingeweiht.
1968 Widergründung der DJK Wallstadt. Ausrichtung des Diözesansportfestes im Diözesanverband Freiburg. 1200 Teilnehmer kämpfen in 8 Sportarten um den Sieg. Auflösung der DJK Rot-Weiß.
1971 DJK Käfertal-Waldhof feiert ihr 50-jähriges Jubiläum.
1972 Gründung der DJK Lindenhof. Die neue Turnhalle der DJK Wallstadt, der frühere „Krone-Saal“ wird ihrer Bestimmung übergeben. Mit einer eindrucksvollen Einweihungsfeier wird das zweite Gemeinde- und DJK-Sportzentrum in Mannheim in Betrieb genommen.
1976 Gründung der DJK Liebfrauen.
1978 DJK Wallstadt feiert ihr 50-jähriges Bestehen.
1980 Gründung der DJK Vogelstang.
1981 Gründung der DJK St. Hildegard. DJK Käfertal-Waldhof feiert ihr 60-jähriges Jubiläum.
1982 Ausrichtung des 27. Diözesanverbandstages durch die DJK-Vogelstang 60 Jahre DJK Sandhofen werden gefeiert.
1983 25-jähriges Bestehen von DJK Blau-Weiß.
1985 Gründung der DJK St. Pius. DJK Sandhofen nimmt ihr neues Clubhaus in Betrieb.
1987 Einweihung des neuen Gemeinde- und DJK-Sportzentrums in St. Laurentius Käfertal. Damit hat die DJK Käfertal-Waldhof neben der Max Schwall-Halle und dem „Krone-Saal“ eine weitere Sportstätte.
1988 40 Jahre Wiedergründung der DJK Mannheim. Die DJK Mannheim ist durch die DJK Käfertal-Waldhof Ausrichter des 33.Diözesantages
1990 Gründung der DJK St. Bonifatius.
1992 DJK St. Pius errichtet im Gemeindezentrum Maria Königin in Neuhermsheim eine Fitnesssportstätte.
1993 Die katholische Gesamtkirchengemeinde Mannheim errichtet der DJK Mannheim eine Gymnastikhalle auf der Vogelstang.
1994 DJK Mannheim hält im Herzogenriedpark das Eurosportfest ab.
1995 DJK Mannheim eröffnet eine Geschäftsstelle. Die DJK Mannheim ist der mitgliederstärkste DJK-Verein im Bundesgebiet.
1996 Die DJK Sandhofen übernimmt von der Stadt Mannheim die Bezirkssportanlage „Alte Riedlache“ in Selbstverwaltung.
2007 Die DJK Mannheim ist durch die DJK Käfertal-Waldhof Ausrichter des 52. Diözesantages.
(1946 Beginn des Sportbetriebes in den Jugendverbänden der Pfarreien. Unterlagen über die Anzahl der Teilnehmer liegen nicht vor.)
Die Abteilungsvereine der DJK Mannheim e.V. heute:
DJK St. Bonifatius DJK Frauensportgruppe DJK Gartenstadt DJK Grün-Weiß DJK St. Hildegard/Lindenhof DJK Jungbusch DJK Käfertal-Waldhof DJK Liebfrauen DJK St. Pius DJK Schönau DJK Vogelstang DJK Wallstadt